- thailändische Musik
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früher siamesische Musik. Da das ehemalige Siam nie Kolonie der westlichen Mächte war, erhielt sich die von Königshof und adligen Kreisen getragene »klassische« Kunstmusik anders als die ursprünglich nahe verwandten Formen in Laos und Kambodscha ohne nennenswerte westliche Beeinflussung. Die wichtigsten Ensembles, die es jeweils in kleiner (hier angegebener), mittlerer und großer Besetzung gibt, sind: 1) Pi Phat, v. a. zur Begleitung der Tanzdramen Khon und Lakhon mit Oboe Pi, nach der das Orchester benannt ist, Fasstrommel Taphon, Gongkreis Khong Wong Yai, Xylophon Ranat Ek, Fasstrommelpaar Klong That und Beckenpaar Ching; 2) Khruang Sai, mit Streichlauten Saw U und Saw Duang, Flöte Khlui, Röhrenzither Chakhe, Trommeln und Becken; 3) Mahori, mit einer Kombination der Instrumente der beiden vorigen Ensembles; 4) Pi Phat Mon, für Totenzeremonien, mit sieben gestimmten Trommeln, die Melodien ausführen, und u-förmig nach oben gebogenen Gongspielen als Hauptunterschiede zum normalen Pi-Phat-Ensemble. - Hauptmerkmale der höfischen Musik, in der chinesische, indische und indonesische Elemente verschmelzen, sind das Tonsystem mit der Aufteilung der Oktave in sieben gleich große Schritte (Isotonie) und die Umspielung der Hauptmelodie, sodass gleichzeitig verschiedene Varianten desselben Motivs erklingen. Metrisch herrschen Vierergruppen vor.H. Oesch: Außereurop. Musik, Bd. 1 (Neuausg. 1997).
Universal-Lexikon. 2012.